laermwandler
versuchsaufbau zum eruieren der akzeptanz von angereicherten lärm, sogenannten soundscapes, in zusammenarbeit mit der vor ort betroffenen bevölkerung.
 

 

 

change into eng

 

ein projekt von:

arne lösekann,
www.creativchaos.de,
tammo hinrichs,
thomas v. pescatore

Beispiel ohne Anreicherung durch Geräusche:

Beispiel mit Anreicherung durch Geräusche (Soundscapes):____ in Produktion ___

 

Kopflastige Projektbeschreibung:

geräusche verkörpern prozesse, dynamik und lebendigkeit. doch ist ihr subjektives empfinden geprägt von erfahrungen und persönlicher zuordnung. so werden die typischen verkehrsgeräusche trotz ihrer hohen vitalität als lärm wahrgenommen, der im besten fall als unterschwelliger geräuschpegel ausgeblendet wird, aber häufig doch als störend, nervend bis hin zu kommunikation unterbindend empfunden wird. im klassischen städtebau begegnet man ihm mit lärmschutzwänden, geschwindigkeitsbeschränkungen und flüsterasphalt. individuell schließt man die fenster, greift zum walkman oder aber meidet den ort.

wie soll man mit orten umgehen, an denen man städtebaulich nicht reagieren kann, aber die individuelle abschottung und das fernbleiben der menschen verhindern.

besteht nicht noch eine weitere möglichkeit?

was passiert wenn man den anschwellenden und abschwellenden lärmpegel des verkehrs um in echtzeit lautstärkemodellierte geräusche anreichert. dabei würde man auf solche zurückgreifen, die mit angenehmen situationen assoziiert werden, wie meeres- oder waldrauschen .

auf   diesem wege wird aus dem lärm wieder ein geräusch, sogar ein soundscapes, und dabei wird der einflussbereich nicht lauter sondern facettenreicher beschalt.

dies werden wir ortnah simulieren und in zusammenarbeit mit den anwohnern die klanglich ansprechende soundscapes herausarbeiten.

der versuchsaufbau soll auch ein ausblick auf eine längerfristige und großflächig angelegte lösung des lärm_problems in diesem städtischen kontext liefern. diese weiterführende maßnahme wäre als folgeschritt zu planen und ließe sich in das stadtentwicklungsprogramm zur iba und iga thematisch einbinden.

 

versuchsaufbau

das projekt wir in der halle 13 präsentiert. der ort ist so gewählt worden, dass für die besucher der ortsbezug gegeben und durch eine vertraute umgebung die hemmschwelle niedrig ist.

die besucher betreten einen abgedunkelten raum mit einer 8x2m grossen leinwand; auf dieser wird der straßenverkehr der wilhelmsburger reichsstraße in 1:1 mit hilfe von zwei beamern projiziert. parallel dazu wird der authentische verkehrslärm über 4 lautsprecher, die sich hinter der leinwand befinden, als dynamische geräuschkulisse wiedergegeben.

zu hören und sehen sind unterschiedliche szenarien des verkehrsaufkommens

(zähflüssiger berufsverkehr morgens, fliesender verkehr tagsüber, feierabendverkehr, vereinzelte autos nachts, stau, ...)

vor dieser leinwand sind vier weitere lautsprecher positioniert. über diese können geräusche wie wald- oder meeresrauschen, spielende kinder, klassische musik oder andere eingespielt werden. diese werden von einem eigens programmierten computer so modelliert, dass sie synchron zu dem anschwellen und abschwellen des verkehrslärms ihre lautstärkeintensität ändern. auf diesem wege werden die verkehrsgeräusche zu soundscapes angereichert und das ganze szenario erhält eine neue stimmung, die - so vermuten wir nach unseren erfahrungen - für den "zuhörer" wohlklingender, atmosphärischer und entspannter ist. der lärm wird aber nicht lauter, da die strassengeräusche nicht überlagert, sondern nur ergänzt werden.

um den qualitativen unterschied deutlich zu machen, werden die selben verkehrszenarien hintereinander pur und als angereicherte soundscapes zu hören sein.

in der halle 13:

an der TUHH:

ausblick:

 

zum anvisierten zeitpunkt in 2007 wird es bereits möglich sein, unseren versuchsaufbau vor ort an einem problempunkte wie der wilhelmsburger reichsstrasse zu installieren, und so die soundscapes direkt auf die vorbeifahrenden autos reagieren zu lassen.

dieses zeigt auf, dass unser projekt der zwischenschritt zu einer längerfristigen und großflächiger angelegten lösung des lärm_problems in diesem städtischen kontext sein kann.

es wäre also denkbar, im zuge der stadtebaulichen entwicklung der elbinseln mit dem fokus iba iga 2013 aus diesem projekt eine lösung für einige schwierige standorte zu entwickeln.

 

aufführungen:

vom 21.-30. september 2007 wurde der laermwandler in der halle 13 in wilhelmsburg aufgeführt.

am 24. november 2007 lief die instalation 14h lang auf dem IBA-Labor Hafen-Logistik-Stadt vor dem audimax I der TUHH

 

ansprechpartner:

arne lösekann - dipl. ing. architektur - bündtwiete 34 - 22880 wedel - tel 0049 151 11507936 - www.creativchaos.de - info@laermwandler.de